Ziel des modellhaften Demonstrationsnetzwerks Erbse / Bohne ist es, Anbau und Verarbeitung dieser beider Kulturen in Deutschland zu unterstützen sowie Nachfrage und Angebot zusammenzubringen. Unter der Leitung des LLH sind deutschlandweit 75 landwirtschaftliche und verarbeitende Demonstrationsbetriebe aus zehn Bundesländern sowie weitere bundesweit agierende Partner für das Demonstrationsnetzwerk Erbse / Bohne (DemoNetErBo) aktiv. Wissen wird gesammelt, gebündelt und so aufbereitet, dass es allen Interessierten zur Verfügung steht. Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) ist im Projekt für den Bereich Wissenstransfer verantwortlich. Es sorgt mit weiteren Projektpartnern dafür, dass die Erfahrungen der einzelnen Landwirte in die Branche gelangen. Durch eine professionelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit werden vor allem auch die konventionellen Fachmedien auf die Aktivitäten des Netzwerkes aufmerksam gemacht.
Zirka 60 Prozent der Demobetriebe wirtschaften konventionell, 40 Prozent ökologisch. Sie zeigen innovative und praktische Ansätze im Anbau und in der Verwertung von Erbsen und Bohnen. Dazu veranstalten die Demobetriebe Feldtage und Betriebsbesichtigungen und sind Ansprechpartner sowie Vernetzungspunkte für Berufskollegen. Außerdem werden ihre Erfahrungen erfasst und daraus Hinweise zur Optimierung von Anbau, Aufbereitung und Nutzung abgeleitet.
Denn: Der Anbau von Erbsen und Bohnen hat viele Vorteile. Die Leguminosen erweitern die Fruchtfolgen, helfen die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern und steigern die Nährstoffverfügbarkeit. Leistungen für das Ökosystem erweitern ihr Potenzial um einen gesellschaftlichen Nutzen: Sie dienen als Nahrungsquelle für Bestäuber und fördern so die biologische Vielfalt. Erbsen und Bohnen enthalten zudem wertvolles Eiweiß, das sowohl als Tierfutter wie auch für die menschliche Ernährung ideal geeignet ist. Das hört sich nach wahren „Wunderpflanzen“ an. Warum also werden sie in Deutschland nur auf einer verschwindend geringen Fläche von weniger als ein Prozent angebaut?
Wie immer gibt es auch eine Kehrseite der Medaille. Erbsen und Bohnen sind schwierig anzubauen, Rückschläge nicht immer zu vermeiden. Die Kulturen reagieren empfindlich auf Bodenverdichtung, werden deshalb züchterisch wenig bearbeitet und es gibt nur noch relativ wenige Pflanzenschutzmittel mit denen sie behandelt werden dürfen. „Die Erfahrungen zur Kultivierung sowie Aufbereitung, Fütterung und Vermarktung von Erbsen und Bohnen ist aus diesen Gründen in der landwirtschaftlichen Praxis weitgehend verloren gegangen“, erläutert Projektleiter Quendt. Das DemoNetErBo soll das Wissen über die Vorteile der Leguminosen wieder in die Breite der Betriebe bringen.
Am dringendsten haben die Landwirte Fragen zum Anbau, zur Saattechnik, zur Sortenwahl, dem Umgang mit Krankheits- und Schädlingsdruck sowie der Verfütterung. Es gibt viele Ansprechpartner im Netzwerk, an die sie sich wenden können. Neben den Netzwerk-Betrieben in zehn Bundesländern, können in jedem dieser Länder noch sogenannte Netzwerkpartner weiterhelfen. Das sind Landesämter, Kammern oder Dienstleistungszentren. Dort gibt es spezielle Berater, die den Demobetrieben mit Rat und Tat zur Seite stehen, den Wissenstransfer und Feldtage sowie Betriebsbesichtigungen organisieren. Zusätzlich zu den Ländereinrichtungen gibt es weitere Netzwerkpartner, die beispielweise wissenschaftliche Fragestellungen bearbeiten oder koordinierende Funktionen haben. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachhochschule Südwestfalen betrachten beispielsweise den Anbau und die Verwertung aus ökonomischen Gesichtspunkten. Dabei werden natürlich auch die Ökosystemleistungen, wie Fruchtfolgeeffekte, mit einbezogen. In der Universität Hamburg werden die Qualitäten der Ernteprodukte untersucht, um den Einsatz als Futter oder in der verarbeitenden Industrie zu bewerten. Es muss sich noch herausstellen, was für Qualitäten über den Rohproteingehalt hinaus benötigt werden und ob sich daraus neue Vermarktungsfelder ergeben könnten.
Schwerpunkt des Netzwerkes ist die Abbildung der gesamten Wertschöpfungskette: also nicht nur die innerbetriebliche Verwertung, sondern auch die Verwertung im nachgelagerten Bereich, sei es durch die Einbindung des Landhandels, der Futtermischer oder der Verarbeitung. Nur ein gesicherter Absatz und ein angemessener Erlös für den Landwirt geben diesem Anreiz, Erbsen und Bohnen anzubauen. Die Demobetriebe zeigen viele Beispiele, wie Anbau, Aufbereitung und Vermarktung funktionieren können.
Aktuelle Informationen zum Netzwerk, zu den Demobetrieben und den dort stattfindenden Feldtagen und Betriebsbesichtigungen sowie zu Erbsen und Bohnen gibt es auf der Webseite www.demoneterbo.agrarpraxisforschung.de.
Das Projekt „Modellhaftes Demonstrationsnetzwerk zur Ausweitung und Verbesserung des Anbaus und der Verwertung von Leguminosen mit Schwerpunkt Erbsen und Bohnen in Deutschland“ wird durch das Laufzeit: 2016 bis 2021 |
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